Dienstag, 29. Oktober 2013

[Musik] Yoko auf Promijagd

Langsam realisiere ich, dass ich hier mitten in Tokyo bin. Warum? Weil alle anderen auch hier sind!

Schon letztens, als Miyavi sein leider ausverkauftes Konzert in Shibuya hatte, war die Tatsache, dass ich nur in den nächsten Zug springen müsste und in 30 Minuten vorort wäre, ziemlich unglaublich. Doch nun wurde gestern angekündigt, dass heute Yoshiki für ein kleines Event in Shibuya sein sollte - nochmal Danke für den Hinweis, An Yuki!

Nun ja, ich war da - und stand, wie ich dann herausfinden musste, am falschen Eingang an. Von der anderen Seite wurden nach und nach kleine Grüppchen von Fans in das Radio-Zelt hineingelassen, haben einen Schrei von sich gegeben und kamen dann irgendwann auf meiner Seite überglücklich und teilweise mit Tränchen in den Augen raus. Und ich stand nun da, mit etwa 60~70 anderen Fans, und wir waren alle neidisch. Als das Event vorbei war, hatte ich noch die Hoffnung, dass ich ihn wenigstens noch beim Rausgehen sehen kann. Nachdem wir von der Einfahrt der Tiefgarage verscheucht wurden, wurden wir nach und nach immer weiter vom Veranstaltungsort abgedrängt. Es soll ja alles seinen geregelten Gang laufen und da sind wartende Fans vor einem Kaufhaus wohl nicht erwünscht. Nachdem nach über 1 1/2 Stunden rumstehen sowohl meine Füße als auch Hände gefroren waren und nicht mehr viel Hoffnung bestand, habe ich mich dann mit einem heißen Kakao ins Starbucks zurückgezogen...

Aber zumindest mit den tollen Zeichnungen konnte ich Fotos machen.


Samstag, 26. Oktober 2013

[Alltagsleben] Mein erstes Erdbeben

Nun ist es geschehen. Mein erstes Erdbeben. 

Ich habe mich diese Nacht gerade schlafen gelegt. Es war kurz vor 2:15 Uhr. Auf einmal merkte ich, wie das Bett wackelt. Ich konnte es erst gar nicht einordnen und hab mich gefragt, ob ich mir das nur einbilde. Aber dann kam mir die Erleuchtung. Das ist ein Erdbeben! Erstmal habe ich das Licht angemacht - und ja, meine Kleidung an der Kleiderstange hat fröhlich leicht hin und her geschaukelt. Ich weiß nicht, wie lang es war. So nach Gefühl hätte ich jetzt zwischen 30 Sekunden und einer Minute gesagt, aber da kann mich mein Gefühl auch täuschen.

Zumindest war ich froh, dass ich dann Internet hatte und mich erstmal auf den ersten aktuellen Stand bringen konnte. Dann hatte ich die Idee auch den Fernseher anzumachen und Tatsache, da wurde entweder direkt darüber berichtet oder es war zumindest ein kleines Bild mit im Programm, wo eine Tsunamiwarnung ausgesprochen wurde.

Bild von Japanese Meteorological Agency

Nach dem ersten Schock - es war schließlich das erste Mal, dass ich sowas erlebte - bin ich irgendwann gegen 3 Uhr eingeschlafen. Heute morgen habe ich natürlich erstmal die Nachrichten gecheckt.

Laut aktuellen Aussagen handelt es sich um ein Beben der Stärke 7,1 etwa 320 km vor der Küste Fukushima um 2:10 Uhr Ortszeit. Der Wert wurde von 6,8 nach oben korrigiert. Eine Tsunamiwarnung für die Präfekturen Iwate, Miyagi, Fukushima, Ibaraki und Chiba wurde ausgesprochen, aber gegen 4 Uhr wieder aufgehoben. In Tokyo war das Beben etwa mit der Stärke 3 zu spüren.
(Infos von JapanTimes.co.jp und BBC.co.uk)

Mittwoch, 23. Oktober 2013

[Film] Hafu. Halbjapaner in Japan

Letzte Woche Mittwoch hatte ich aufgrund des Taifuns keinen Unterricht. Da es hier in Tokyo ja nicht so schlimm war, habe ich mich mit Charlott getroffen und wir sind zusammen ins Kino gegangen. Wir haben uns die Dokumentation "Hafu" (ハーフ) ansehen.

Diese Dokumentation beschäftigt sich mit Menschen, die zur Hälfte Japaner sind, und deren Problemen in der japanischen Gesellschaft. Denn diese akzeptiert sie nicht als Japaner. Auch wenn sie hier aufgewachsen sind und fließend Japanisch sprechen können, bleiben sie in der Gesellschaft Ausländer. Jedoch ist heutzutage laut Statistik 1 von 49 in Japan geborenen Babies das Kind eines internationalen Paares. Japan verändert sich. Und es ist auch Zeit, dass sich die Einstellung der Gesellschaft ändert.

Dienstag, 22. Oktober 2013

[Sprachschule] Halbzeit

Eigentlich ist dieser Blogeintrag schon längst überfällig, aber irgendwie komm ich momentan einfach nicht zum Schreiben. Der Text heute ist auch größtenteils in den Unterrichtspausen entstanden.

Aber zum Thema. Die Hälfte meines Monates an der Sprachschule ist nun um. Ich habe in den letzten zwei Wochen viel gelernt. Vor allem beim Kanji-Schreiben. Wir lernen jeden Tag drei neue Kanji. Heute wurde diskutiert, ob wir die Anzahl erhöhen wollen. Im Prinzip sind es für mich noch nicht viele neue Kanji, die meisten kenne ich natürlich. Aber nun kann ich sie auch schreiben und habe verschiedene Aussprachen gelernt. So habe ich mich zum Beispiel heute gefreut als ich auf dem Bahnhof auf einem Schild 安心 (anshin; Ruhe, Sorgenfreiheit) lesen konnte, weil wir gestern 安 gelernt haben und das ein Beispiel dazu war.

Wir haben in letzter Zeit jeden Tag viele Hausaufgaben. Zum einen müssen wir die Kanji, die wir am Tag gelernt haben, im Kanjiheft schreiben üben und zum anderen Aufgaben im Lehrbuch machen. Da wir momentan eine Lektion am Tag machen, endet das meist in 2-3 Lehrbuchseiten Hausaufgaben. Die sind nicht unbedingt schwer, aber es ist halt massig zu schreiben... Zudem haben wir gestern Lehrbuch Band 1 beendet und mussten uns jetzt Band 2 zulegen. Nicht nur zusätzliche Geldausgabe, auch zusätzliches Gewicht, was ich da habe.

Freitag, 18. Oktober 2013

[Feuerwerk] Flammende Sterne in Narita

Am vergangenen Samstag fand eines der letzten Sommerfeuerwerke in Japan statt. Dafür bin ich mit meinem Freund nach Narita gefahren. Persönliches Highlight für mich war natürlich, dass ich einen Yukata an hatte (* Baumwollkimono, meist im Sommer getragen) . Natürlich wurden wir angestarrt. Das wird man als Ausländer eh schon oft genug, aber wenn dann der Ausländer auch noch im Yukata rumläuft, ist man fast Blickfang Nummer Eins. Nach einer Weile hatte ich mich zum Glück dran gewöhnt und konnte es halbwegs ignorieren.

Da es vom Bahnhof Narita zum Veranstaltungsort 3,6 km waren, haben wir uns für den Shuttelbus entschieden. Dafür standen wir dann aber auch erstmal eine dreiviertel Stunde mit vielen anderen an. Zum Glück hatten sich dann noch andere im Yukata zu den Wartenden gesellt.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

[Alltagsleben] Wipha treibt sein Unwesen

Gestern in der Sprachschule hieß es auf einmal "Morgen ist kein Unterricht!" Der Grund: der Taifun Wipha sollte heute Nacht auf Tokyo treffen. Ich hatte in den Nachrichten zwar schon mitbekommen, dass ein Taifun kommen sollte, aber das er so stark ist, dass deswegen gleich der Unterricht ausfällt? Na gut, so haben wir also einen Tag frei und sollen uns am besten zu Hause verbarrikadieren. 

Trotzdem habe ich mich gestern Abend nicht beirren lassen und war noch spontan mit Charlott in Ikebukuro unterwegs. Es hat wie aus Eimern geregnet. Zum Glück hatte ich beim Gehen an meinen Schirm gedacht, nur meine Ballerinas haben den Wassermassen nicht stand gehalten. So bin ich dann mit Wasser in den Schuhen und nasser Strumpfhose irgendwann nach Hause gewandert. Vom Taifun war bis auf den Regen nicht viel zu spüren. Es war noch nicht mal arg windig. 


[Veranstaltung] A-Festa 2013, Adachi-ku

Am Samstag Morgen wurde ich durch Taiko-Trommeln und Musik geweckt. Was ist denn da draußen los? Obwohl mein Tag eigentlich relativ durchgeplant war, weil es am Nachmittag nach Narita zum Feuerwerk gehen sollte und ich vorher noch einiges zu erledigen hatte, hat mich dann doch die Neugier geschnappt. Fix in ein Kleidchen geschlüpft, die Haare irgendwie zusammen gebunden und auf nach draußen. Da bin ich erstmal gegen eine Wand warme Luft gelaufen. 30 Grad mitten im Oktober. Es ist so abnormal...

Neben meinem Haus verlief ein Menschenstrom, in den ich mich einordnete, denn dieser würde mich schon zum Ursprung der Musik führen. Es ging Richtung Fluss, zu meiner grünen Oase. Und kaum war ich auf dem Hügel oben angekommen, konnte ich meinen Augen gar nicht trauen. Meine komplette Oase war voll mit Buden, Bühnen, Ständen, Menschen. Wow~


Auf einem Flyer konnte ich dann lesen, dass dieses Wochenende, am 12. und 13. Oktober, hier das Einwohnerfest von Adachi-ku "A-Festa 2013" stattfindet (足立区民祭り). Und ich wohne keine 5 Minuten davon entfernt. Schön (^___^)~ 

Freitag, 11. Oktober 2013

[Essen] Halloween-Donuts & Co.

Bald ist Halloween. Oder sagen wir besser: wir sind schon mitten drin! An jeder Ecke gibt es Halloween-Artikel, von Kostümen, zu Deko und Schmuck. Alles ist mit Kürbisen, Spinnen & Co. verziert - Restaurants, Kaufhäuser. Eigentlich wollte ich ja noch ins Halloween-Disneyland, aber ich glaube momentan nicht, dass ich das noch schaffe...


Natürlich gibt es auch ganz viel Halloween-Essen!

Viele Sachen gibt es jetzt speziell mit Kürbisgeschmack, in Kürbisform oder einfach nur in Halloweenverpackung. Ab und zu sind mir in den letzten Tagen Halloween-Haribo-Tüten über den Weg gelaufen. Wo ich aber nicht dran vorbeigehen konnte, waren die Halloween-KitKat. Mit Kürbis-Pudding-Geschmack. Nomnom!


Ganz viel Werbung macht auch Mister Donut, bei dem ich mir gestern mein Abendessen geholt habe: Halloween-Hello-Kitty-Donuts. Hört sich schräg an, ist es auch irgendwie, aber hey! Wir sind hier in Japan. Man kann zwischen 6 verschieden Donuts wählen. Ich habe mir die mitgenommen, die am meisten nach Halloween aussehen. War auch alles sehrlecker - und kalorienhaltig (^_~)


Da es langsam in den Halloween-Endspurt geht, wird es wohl in den nächsten Tagen noch mehr werden. Ich bin mal gespannt.

Mittwoch, 9. Oktober 2013

[Sprachschule] Jetzt geht es richtig los

Eigentlich wollte ich erst am Ende der ersten Schulwoche wieder schreiben, aber ich kann es doch nicht lassen. Gestern war eigentlich noch alles ganz normal im Einführungskurs. Wir wurden von der lieben Iwamoto-sensei mit den Zahlen bis 100.000.000 gequält und sollten dann kleine Verkaufsgespräche führen.

Komplette Verwirrung herrschte jedoch am dritten Tag in der Schule. Zum einen habe ich jetzt am Nachmittag Unterricht, was gar nicht mal so schlimm ist, weil ich dadurch der morgendlichen RushHour entgehe, die mich am Montag doch ziemlich verstört hat. Aber nicht nur das, dass sich jetzt die Zeit geändert hat, nein, es wurde alles komplett neu zusammen gewürfelt. In der obersten Etage befand sich heute - umringt von ganz vielen Schülern - eine Wand voller Listen mit hunderten Namen. Die Liste mit meinem Namen besagt "川合(かわい)クラス" im Raum 605. Also erstmal wieder eine Etage nach unten. 


Zumindest bin ich jetzt optisch nicht mehr die einzige Nicht-Asiatin in der Klasse, sondern habe jetzt noch 4 Leute aus Nepal. Die ich übrigens nicht sonderlich mag, weil sie die ganze Zeit quatschen und ich dadurch dem Unterricht nicht folgen kann. Wenn sich das nicht ändert, werde ich mich wohl umsetzen müssen... Der Rest sind wieder Chinesen und Koreaner. Meine heutige Lehrerin heißt Hirano-Sensei. Leider ist kein anderer aus meinen letzten zwei Tagen mit in meinem neuen Kurs. Erstmal wurden uns die Unterrichtsregeln erklären. Nicht zu spät kommen; wenn man im Unterricht auf Toilette muss, soll man den Lehrer fragen; nicht im Unterricht essen, aber trinken ist ok. Und die Krümel vom Radiergummi sollen wir ja nicht auf den Fußboden schmeißen. 

Dann ging es los. Erst hatten wir etwas Grammatik (~前に~, ala vor dem Schlafen gehen Zähne putzen). Dann haben wir noch ein kleines Diktat geschrieben. Danach ging es um Hobbies. Erst haben wir kleine Gespräche gemacht und dann sollten wir einen kleinen Text zu unserem Hobby schreiben, der auch eingesammelt wurde. Ich habe natürlich Musik hören (音楽を聞くこと) genommen und mich über meine J-Music-Liebe ausgelassen. In der dritten Stunde hieß es Ta-Form und drei Kanji lernen. Ich musste mir jetzt noch ein Kanji-Schreibheft kaufen. Dann gab es nochmal Grammatik und ein paar Hörübungen.

Weiterhin haben wir heute auch die Einladung zur Einführungszeremonie bekommen, die am Freitag Vormittag in Shinjuku stattfindet. Hoffentlich finde ich dahin, wo ich mich in Shinjuku doch so gern verlaufe. Das war also heute mein erster richtiger Unterrichtstag. Es war sehr interessant und ich bin gut mitgekommen. Nur die grammatikalischen Begriffe muss ich noch auf Japanisch lernen...

Dienstag, 8. Oktober 2013

[Reisen] Kleine Tour durch Tsuchiura zum Feuerwerk

Nach einigem Hin und Her habe ich mich am Samstag Mittag allein auf den Weg nach Tsuchiura gemacht. Das liegt von mir ungefähr eine Stunde mit dem Zug entfernt im Süden der Präfektur Ibaraki. Geplant waren drei bis vier Stunden ein wenig Sightseeing und danach die Tsuchiura All Japan Fireworks Competiton. Danach wieder zurück nach Tokyo. Also machte ich mich gegen 13 Uhr auf den Weg. Im Zug erhielt ich dann auf einmal eine Nachricht von meinem Freund, der nun doch mitkommen wollte. Hm, hätte er nicht eine Stunde eher schreiben können? So kam er mir dann später hinterher gefahren. 

Yagura-Mon

Montag, 7. Oktober 2013

[Sprachschule] Einstufungstest und erster Schultag

Der erste Tag an der Human Academy Japanese Language School liegt hinter mir. Es war sehr interessant, vor allem, weil ich es mir nicht vorstellen konnte, ausschließlich auf Japanisch Unterricht zu haben. Natürlich war heute am ersten Tag das Niveau nicht sonderlich hoch - es ist sowas wie ein Einführungskurs an den ersten Tagen. Wir haben in den ersten zwei Stunden geübt uns vorzustellen (Name, wo man herkommt, wie weit das von Japan entfernt ist). Das war wirklich nicht sehr schwierig, lediglich beim Merken der Namen meiner Klassenkameraden bin ich total überfordert *lach* Danach haben wir uns mit Katakana beschäftigt. Schreiben und dann in der Gruppe lesen üben bis dahin, dass wir in Viererreihen standen und der ganz hinten ein Katakana auf den Rücken seines Vordermann gemalt hat und es am Ende der letzte an die Tafel schreiben musste. Dann haben wir noch Ländernamen und Tiergeräusche durchgenommen - und schon waren die 4 Stunden um.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Erste Grüße aus Fernost!

Mein erster Blogeintrag aus Japan hat sich nun doch eine Weile hingezogen. Jetzt ist schon der dritte Tag vorbei und wenn ich ehrlich bin, ich kann es immer noch nicht ganz fassen, dass ich hier wirklich in Tokyo bin.


Mein Flug war ganz ok. Wir sind verspätet losgeflogen, mir tat nach 12 Stunden Sitzen der Hintern weh und zu guter Letzt ist mir dann auch noch gegen Ende schlecht geworden und ich musste kurzzeitig überlegen, ob ich mich nun übergeben muss. Aber eine halbe Stunde, nachdem ich den Flieger verlassen hatte, ging es mir dann wieder halbwegs gut. Momentan habe ich nur noch mit dem trotzdem noch warmen und feuchten Klima zu kämpfen. Es wird wohl noch ein paar Tage dauern, bis ich mich daran gewöhnt habe.